Mittwoch, 29. April 2009

Europawahlen 2009 (91): Wie eine französische Ministerin die Wahlen verunglimpft

(Original: European Parliament elections 2009 (91): French minister and EP candidate ridicules the European elections)

Während einer Veranstaltung der UMP-Jugendorganisation (die UMP ist Nicolas Sarkozys Partei) hat die französische Justizministerin und Nummer Zwei der UMP-Liste für die Europawahlen, Rachida Dati, die Wahlkampagne verunglimpft und sich damit selbst diskreditiert:



Auf Taurillon gibt es dazu einen hervorragenden Artikel mit dem Titel "Rote Karte für Rachida Dati und ihre arge Europa-Inkompetenz". In dem Artikel erklärt Laurent diesen unglaublichen Aussetzer mit der Tatsache, dass Dati diese Kampagne eher als Herabsetzung begreift, nicht als politische Chance.

Politisch in Ungnade gefallen, wurde sie für die Europaliste nominiert, um danach von ihrem Posten als Justizministerin zu verschwinden, und nicht weil sie sich als überzeugte Europäerin hervorgetan hatte. Man könnte also sagen, dass sie frustriert sein dürfte.

Aber trotzdem: In eine solche Veranstaltung völlig unvorbereitet zu kommen, wie ein kleines Kind kichern, und sich wie ein absoluter Neuling und nicht wie ein Profi zu präsentieren, ruiniert nicht nur ihre Reputation, sondern zerstört auch eine Menge Glaubwürdigkeit dieser Europawahlen, die auch sonst schon nicht über Herablassung klagen können.

Und auch wenn ich es zu schätzen weiß, dass die Wahlkampagne in Frankreich viel lebendiger und aktiver ist als in vielen anderen EU-Staaten, so ist es doch untragbar, abgehalfterte Politiker für einen Job zu nominieren, der eigentlich Offenheit für Neues verlangt.

Vielen Dank dafür, Herr Sarkozy!

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